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Erinnerungen, die die Welt nicht braucht:<br><br>In den 90ern gab es eine Schweizer Indie-Musik-Zeitschrift namens "Höhlenbewohner" ("Sei kein Löli, lies den Höhli"). Der Chefredakteur trug den schillernden Namen Joe Birrer. Was wohl aus dem geworden ist? Die Liebe des Blattes galt der Rockmusik, Hassobjekte waren unter anderem die BRAVO, der BLICK und DJ Bobo. Die Texte waren leidenschaftlich in der Sache und witzig bis böse. Unvergessen ist mir eine Kolumne, in welcher der Chef über eine Silvester-Sendung der seinerzeit populären Schreinemakers herzog ("widerliche Quotenfot*e"). Und so kam es, dass sogar ich ein Abo löste, obwohl ich auf Eurodance und Rap stand. <br>Die damaligen Newcomer Clawfinger wurden von dem Magazin stark gepusht, so sehr, dass man für sich in Anspruch nahm, der Band mit ihrem Debütalbum "Deaf Dumb Blind" den Einstieg in die Schweizer Hitparade erst ermöglicht zu haben. Ein verkauftes Exemplar ging auf mich - immerhin war ja auf der Platte auch Hip Hop vorhanden.<br><br>Die Lead-Single des Albums war "Nigger". Damals gabs für den Song viel Gegenwand, heutzutage wäre sowas gar nicht mehr möglich. Dabei ist es offensichtlich eine Kritik an der Verwendung des Wortes in der schwarzen Community:<br><br>"Goddamn my man you see I can’t understand<br>Why you wanna say Nigger to your brother man<br>Talk about black pride then you call yourself a Nigger<br>Don't bring yourself down cos it just don’t figure"<br><br>Ich bin zwar der Meinung, man muss den Schwarzen nicht reinreden, welchen Slang sie untereinander verwenden, aber entscheidend sind ja die krachenden Gitarren und die Produktion, so erfreulich rau und ungeschliffen, wie man es von einer jungen, hungrigen Band erwarten kann.<br>Eigentlich nicht meine Musik (die CD hab ich schon lange nicht mehr..), aber wegen der Erinnerung wird aufgerundet.
Last edited: 04.08.2023 19:33 | 
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