***** Im gleichen Jahr wie Shades Of Deep Purple legte die Gruppe mit The Book Of Taliesyn gleich ein weiteres Album vor.<br><br>Musikalisch weicht das Album keinen Millimeter vom Debüt ab, ist aber weitaus spannungsreicher aufgebaut. Als erstes sticht einem das äußerst elegante Cover mit mittelalterlichen Motiven ins Auge, das Jon Lord (!) konzipiert hat.<br>Das Album beginnt mit Listen, Learn, Read On ein vertrackter Rocker, der musikalisch an The Doors erinnert.<br>Wring That Neck gehörte viele Jahre zum Tourneeprogramm Deep Purple. Mit dem kurzen, immer wiederkehrenden Fanfaren-Intro gehört dieser interessante Instrumentaltitel zu den markantesten Titel der Mark 1 Besetzung.<br>Aus der eher mittelmäßigen Neil Diamond Nummer Kentucky Woman zaubern sie einen äußerst bekömmlichen Rock-Cocktail der späten 60er Jahre. Nicht umsonst war dieses Stück Ende 1968 ein mittlerer Hit in den USA. Das spannungsreiche Instrumental Exposition ist die Einleitung zu We Can Work It Out. Zwar kann Deep Purples Version dem Original der Beatles nicht das Wasser reichen, ist aber doch um einiges besser als Stevie Wonders Version aus dem Jahre 1971.<br><br>Seite 2 ist nicht ganz so rockig, hier zeigen sich Lord & Co. musikalisch differenzierter. Shield klingt in den Gesangspassagen etwas poppig, während in den langen Instrumentalpassagen Lord, Blackmore, Simper und Paice durch ihr enormes Können glänzen.<br>Nach den gleichen Kriterien ist auch Anthem aufgebaut. Als letztes Stück interpretieren Deep Purple den Klassiker River Deep, Mountain High. In dem langen Stück dominiert Jon Lords Orgelspiel, das durch teilweise bombastische Passagen durchsetzt wird. Als Single in gekürzter Fassung war River Deep, Mountain High im Februar 1969 ein mittlerer Hit in den US-Charts.<br>Das Stück könnte ein echtes Glanzstück im Gesamtwerk Deep Purple sein, wäre da nicht der wenig überzeugende Gesang Rod Evans. Auch wenn es einige eingefleischte Deep Purple Fans anders sehen als ich, für mich ist Rod Evans der schwächste aller Sänger, die je für Deep Purple am Mikrofon gestanden haben. So verwundert es nicht, daß Rod nach seinem Ausscheiden bei Deep Purple sang- und klanglos in der Versenkung verschwand. <br><br>Im großen und ganzen ist The Book Of Taliesyn ein hervorragendes Album, das, einmal abgesehen von den wenig überzeugenden gesanglichen Qualitäten Rod Evans, durch Vielfalt und dem musikalischen Können der Musiker besticht. Last edited: 19.11.2007 18:21 |