****** 2002 schien ein interessanter Kampf um die Hoheitsschaft im Melodic Death Metal-Revier zu werden, veröffentlichten doch etablierte Bands wie Arch Enemy oder Dark Tranquility extrem starke Alben gleicher Spielart. Aber auch Newcomer wie Withered Surface zeigten, dass sie Potential besitzen. Der Thron der bisher uneingeschränkten Platzhirsche im Schweden-Sektor schien zu wackeln, kamen doch obige Bands bedrohlich nahe an die Qualität des Fünfers heran. <br>Doch mit ´Reroute To Remain´ stellen die Herren Friden, Strömblad, Gelotte, Iwers und Svensson die Machtverhältnisse wieder her, legen ein wahres Brett an modernen, abwechslungsreichen, harten aber dennoch hochmelodischen Melodic Death Metal hin, dass die ebenfalls hochwertige Konkurrenz auf die Plätze verweist! In Flames zeigen einmal mehr, dass sie zwar nicht die Urväter, aber dennoch DIE Band sind, die ein ganzes Genre prägte, etliche Bands hörbar beeinflusste, oftmals als Referenz herhalten muss und zu einem Aushängeschild in Sachen Metal aus Skandinavien mutierte. Sprich: In Flames gehören neben Hammerfall, Children Of Bodom und Dimmu Borgir zu den populärsten Vertretern der harten Spielart aus dem Wikinger-Bereich. Auf dem nunmehr sechsten Studioalbum (des weiteren befinden sich in der Diskographie ein Live-Album sowie zwei MCD´s) haben sich In Flames erneut weiter entwickelt, der klassische Göteborg-Sound, der in seiner reinen Form bei dem Fünfer schon eine Weile nicht mehr existiert, wurde ergänzt durch dezent eingesetzte Loops, einen Tupfer an Piano-Klängen, integrierte Keyboards, Akustik-Klampfen und richtigen Gesang von Anders Friden, der ansonsten natürlich wie gewohnt-geliebt seine Stimmbänder malträtiert. Aber dennoch sind die Trademarks der In-Flammen-Stehenden wie eingängige Leads, Ohrwurmsongs und Heavyness gepaart mit dem individuellen Schreien erhalten geblieben, nur dass die Songs noch melodischer und noch härter wurden, durch ruhige Passagen Zeit zum durchatmen geben, um dann hammerhart nach vorne zu rattern. <br>Superlative sollten nur vergeben werden, wenn sie angebracht sind. Dieser Zeitpunkt ist jetzt erreicht. Songs wie "Cloud Connected", "System" oder der Titeltrack sind brettharte Hymnen, die überraschende Elemente aufweisen, den In Flames-Jüngern aber dennoch alles geben, was sie brauchen. |