***** Nach dem Verschwinden - und möglichen Suizid - des zweiten Gitarristen Richard "Richey" James Edwards 3 Monate nach dem Erscheinen des heutzutage als Klassiker gefeierten "The Holy Bible" machten die Waliser um James Dean Bradfield eine kurze Pause, um 1996 mit dem melodischen Album "Everything Must Go" glorreich zurückzukehren. Auch das folgende Album "This Is My Truth, Tell Me Yours" - welches ihren ersten Nummer 1-Hit beinhaltete - brillierte durch wundervolle Melodien. Was die Preachers uns allerdings auf dem 2004er Album "Lifeblood" servierten, war höchstens lauwarm. Totgehörte Melodien, Keyboard-Flächen, Vocoder-Stimme: das waren nicht mehr die Manic Street Preachers. Bis 2007. Dieses Jahr veröffentlichten die Manics - unterdessen wieder bei Columbia Records - ihr achtes Album "Send Away the Tigers". Angeführt von der eher mittelmässigen Leadsingle "Your Love Alone Is Not Enough" machten uns Bradfield, Wire und Moore eine eindeutige Ansage: Schluss mit Warenhausmusik, "back to the roots!" Und das stimmt auch. "Send Away the Tigers" ist ihr härtestes Album seit dem kranken Aussenseiter "The Holy Bible" (1994). Der Synthie wurde weitgehend in die Abstellkammer gestellt und die Gitarren aus dem Schrank geholt. Schon bei den ersten beiden Songs merkt man, wohin es führen wird: "Underdogs" gehört zu dem rockigsten, dass sie in ihrer Karriere produziert haben. Stark erinnernd an die glorreichen "Generation Terrorists" und "Gold Against the Soul"-Tage. Allerdings hat es auch etwas belangloseres Material auf dem neuen Album; ich denke da an alle drei Singles oder den Closer "Winterlovers". Als gütiger Fan runde ich aber gerne auf. Last edited: 11.02.2010 17:42 |