***** Das 3. Studioalbum der Mannen um Meister Ritchie Blackmore - und es klingt anders als seine 2 Vorgänger; deutlich weniger Keyboards und Synthiesizer sind zu hören, sie werden dezenter eingesetzt als noch auf "Rising", dessen Songs oft vom Synthiesizer lebten. Zudem konnte man bei einigen Songs schon hören, in welche Richtung Blackmore nach Dios Abgang gehen wird; "Long live rock'n'roll" - der Titeltrack - klingt schon sehr mainstreamig!<br><br>Es ist jedoch auch zu erkennen, das Blackmore ab und zu zurück lugt und Deep Purple-Zitate in die Songs einfliessen lässt; so klingt "Sensitive to light" wie einst zu "Who do we think we are"-Zeiten und "The shed", sowie "Lady of the lake" erinnern an die Purple-Zeit um 1974 mit Coverdale und Hughes.<br><br>Die Highlights für mich sind:<br>"Kill the king"; ein Tempokracher, der vieles vorweg nimmt, was in den frühen 80ern dann der typische Heavy Metal wurde. Ähnlich wie ältere Sahnehäubchen von Rainbow gelten solche Songs als Vorlage für den aufkommenden Heavy- und Power Metal; lyrisch sowie auch musikalisch. Jedoch kann man auch erkennen, dass viele NWoBHM-Bands sich von Rainbow haben inspirieren lassen. Mitte der 90er gab es ein regelrechtes Heavy Metal-Revival; viele Bands damals bedienten sich bei Blackmores Kompositionsstil und sie übernahmen ähnliche Themen... Auch gestandene Bands wie die heute wohl jedem bekannten Iron maiden haben sicher hie und da Richtung Rainbow (oder auch Wishbone Ash) geschielt, als sie ihre Songs zusammen schusterten.<br>"Gates of Babylon"; sicher ein Highlight im Gesamtschaffen Rainbows - ein sensationeller, epischer Metal-Track mit einem göttlichen Dio und dem dunklen Meister, der sein Inneres zu zelebrieren scheint; es wirkt düster, unheimlich und bedrohlich. "Gates of Babylon" dient als Vorlage für spätere Deep Purple-Songs wie "Perfect strangers" oder später auch "King of dreams" - ähnlich wie zuvor "Eyes of fire" oder auch ein bisschen "Stargazer"! Dichte Atmosphäre from hell.<br>"Rainbow eyes"; ein sanfter Rauschmeisser, der nicht explodiert - man wartet darauf doch es passiert nicht! Der Song erinnert ein bisschen an den 1975er Track "Catch the rainbow" und an Wishbone Ash. Verträumter Abschluss eines guten, jedoch nicht überragenden Rainbow-Albums (mal von den 3 Knallern abgesehen)...<br><br>Das letzte Dio Album holt 5* ab! |